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Wasserversorgung des Waldschwimmbads

Bei diesen Themenpunkten geht es um die Wasserverorgung des Waldschwimmbades.

Das Waldschwimmbad wird über zwei Quellstollen sowie der normalen Trinkwasserleitung mit Wasser versorgt. Die Stollen und auch das Leitungsnetz gehört zur ehemaligen Wasserversorgung von Sinn.

Die Gemeinde Sinn ist im Besitz der Wasserrechte für den Stollen Dietrichstal (Grube Danielszug) sowie den Stollen Lennelbach II (Grube Stübchen), welche sie per Vertrag an die Waldschwimmbad Sinn gGmbH übergeben hat.

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Stollen Dietrichstal (Grube Danielszug)

Die Eisenerzgrube Danielszug lag am nordöstlichen Rand der Gemeinde Sinn, in Nähe zum heutigen Friedhof. Schon früh wurde hier oberflächlich Erz abgebaut, wie die zahlreichen Pingen (trichterförmige Vertiefungen im Boden) am Bergrücken zwischen Friedhof und Dietrichstal noch heute zeigen. Später begann wahrscheinlich der Besitzer der Sinner Neuhoffnungshütte Daniel Treupel einen ersten Stollen auffahren zu lassen, daher der Name der Grube. Mit dem Verkauf der Hütte an W.E. Haas sen. ging auch das Grubeneigentum 1854 an diesen. Schon vor 1894 förderte die Grube allerdings nicht mehr. Im Zuge der Autarkiebestrebungen des Dritten Reichs ging das Eigentum an der Grube auf die Buderus’schen Eisenwerke über. Dort wurden alle Berbauinteressen in der Region gebündelt. Der Stollen ist heute verwahrt (zugemauert).

Im Jahr 1962 wurde der Stollen an das Wasserversorgungsnetz der Gemeinde Sinn angeschlossen. Dazu wurde ein 70 m³ fassender Sammelbehälter unter der Wiese gegenüber des Parkplatzes des Friedhofs gebaut, an den eine Pumpenkammer angrenzt. Der etwas weiter oben an einem Waldweg gelegene Stollen ist über eine Rohrleitung mit dem Behälter verbunden. Nachdem die Gemeinde Sinn 1966 an das überregionale Verbundwassernetz angeschlossen wurde, war das Vorhalten eigener Quellen nicht mehr nötig. Es wurde daher beschlossen, das weiterhin anfallende Wasser in das 1964 neu gebaute Waldschwimmbad zu dessen Versorgung zu pumpen. Dies geschieht bis heute über eine separate Wasserleitung im Ballersbacher Weg. Wenn im Schwimmbad mehr Wasser benötigt wird, als im Sammelbehälter vorhanden ist, so wird in der Pumpenkammer auf Ortsnetzwasser umgeschaltet. Im Jahr 2019 wurden alten Pumpen durch neue ersetzt und die gesamte Steuerung und Elektrik grundlegend erneuert. Der Stollen hat eine durchschnittliche Schüttung von 70 m³ pro Tag. In den letzten Dürresommern hat die Schüttung nachgelassen. Schwankender Niederschlag wirkt sich mitunter erst Monate später auf die Schüttungsmenge aus.

 

Koordinaten:   

50°39’21.5″N 8°20’21.6″E (Stollenmundloch)

50°39’21.9″N 8°20’16.4″E (Sammelbehälter & Pumpstation)

Karten:

https://goo.gl/maps/2ym1rXxJdgJBbuRP7 (Stollenmundloch)

https://goo.gl/maps/WiRwxzesidGFbF5A6 (Sammelbehälter & Pumpstation)

 

 

Stollen Lennelbach II (Grube Stübchen)

Die Eisenerzgrube Stübchen wurde 1863 an Heinrich Weißgeber aus Dortmund und Alexander Stiehl aus Dillenburg verliehen. Sie gehörte damit zur „Hüttenactiengesellschaft Leopold“, die auch eine Eisenhütte in Haiger betrieb. Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten ging das Grubeneigentum später an den Rittergutsbesitzer Theodor Schulze-Dellwig zu Haus Sölde und den Bankier Johann Karl Schemann aus Hamburg. 1874 ging die Grube mit 36 weiteren an den Solicitors (Rechtsanwalt) James Crowty und des Oberst Charles Wynne zu London. 1875 wird die Grube schließlich Henry John Trotter Esquire von Temple zu London, Charles Philipp Cotton (Civil-Ingenieur der Stadt Dublin) und dem Kohlenbergwerkbesitzer Henry Smith Stobath aus Witton le Wear in der Grafschaft Durham verkauft. Weiteres ist nicht bekannt.

Seit dem Jahr 1908 wurde der Stollen zunächst als Wasserentnahmestollen und später zusammen mit dem an der Weggabelung im Lennelbach liegenden Stollen der Grube Cleopatra, dessen Mundloch ausgebaut noch heute am Wegrand sichtbar ist, für die Wasserversorgung der Gemeinde Sinn genutzt. Dazu wurde in der Zeit zwischen 1910 und 1920 etwa 30 Meter vom ursprünglichen Mundloch entfernt eine Staumauer in den Stollen eingezogen und ein Schacht direkt darüber abgeteuft (abteufen = einen Schacht in die Teufe (Tiefe) graben), um direkten Zugang zu den Schiebern neben der Staumauer zu bekommen. Das Mundloch verbrach mit der Zeit. Vom Stollen aus führt eine etwa 200m messende Rohrleitung bis zum Sammelschacht vor dem Mundloch der Grube Cleopatra, der heute am Wegrand noch deutlich sichtbar ist. Von diesem Schacht aus führt eine 1 km lange Leitung entlang des Lennelbachs bis zum ehemaligen Hochbehälter unterhalb des Tennisplatzes. Dort befinden sich zwei insgesamt 120 m³ fassende Kammern, die lange Zeit die Wasserversorgung der Gemeinde Sinn sicherstellten. Nachdem die Gemeinde immer weiterwuchs und die Bebauung immer höher an den Hängen lag, reichte die Höhe des Hochbehälters nicht mehr aus, um genügend Druck aufzubauen. Aus diesem Grund wurde 1951 der, mittlerweile auch schon ersetze und abgerissene, Hochbehälter unter dem heutigen Nachtigallenweg gebaut. Da das Stollenwasser ab diesem Zeitpunkt nicht mehr gebraucht wurde, wurde eine weitere Leitung vom Hochbehälter ins Waldschwimmbad gelegt. Da der Stollen einige Meter höher als das Schwimmbad liegt, fließt das Wasser selbständig bis dorthin, das Wasser der Grube Cleopatra kann aufgrund mangelnder Höhendifferenz allerdings nicht mehr verwendet werden und fließt heute im Lennelbach ab. Die Kammern des Wasserschlosses wurden ab diesem Zeitpunkt auch nicht mehr gebraucht. Zur Sicherheit wurde der Schacht über der Staumauer im Stollen Stübchen in den 70er Jahren zubetoniert und der Stollen war so über 25 Jahre lang nicht zugänglich. 1995 wurde das alte Mundloch des Stollens wieder aufgewältigt und gegen Betreten gesichert.

 

Koordinaten:

50°39’30.2″N 8°20’09.0″E (Hochbehälter)

50°40’03.1″N 8°20’30.2″E (Mundloch Grube Cleopatra)

50°40’03.6″N 8°20’29.9″E (Sammel- und Schieberschacht)

Karten:

https://goo.gl/maps/MYAXiqBbfUzRbCQU6 (Hochbehälter)

https://goo.gl/maps/pTkmSn7auJWVPJYZ8 (Mundloch Grube Cleopatra)

https://goo.gl/maps/o5rAaTrHpwGAuswN7 (Sammel- und Schieberschacht)




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