Dienstagabend im Waldschwimmbad, 19.20 Uhr, es ist eigentlich dunkel, aber Schweinwerfer von Autos und die Flutlichtanlage beleuchten folgendes (gestelltes) Szenario: Durch die Videoüberwachung im Waldschwimmbad wurde der Bademeister auf einen Vorfall aufmerksam und konnte diesen bei der Leitstelle melden. Nach einer ersten Lagemeldung der Leitstelle per Funk an die DLRG Bezirk Dill e.V. hat sich ein Einbrecher im Waldschwimmbad Sinn schwer am Kopf verletzt, nachdem er von einem Sprungturm auf den Beckenrand gefallen ist. Die Rettungsgruppe der DLRG Bezirk Dill e.V. wurde von der Leitstelle alarmiert und zum Unfallort geschickt.
Kurz danach kam vom Bademeister vor Ort eine zweite Meldung, dass die männliche Person sich eine Beinverletzung mit Fehlstellung zugezogen habe. Routiniert und gut organisiert lief der Einsatz durch die Retter ab. Durch Baumaßnahmen am Becken war die DLRG-Rettungsmannschaft gezwungen, auch eine Rettungsmaßnahme im Wasser durchzuführen. Vier Strömungsretter, drei Rettungsschwimmer, die als Hilfestellung an Land fungierten, und ein Einsatzleiter konnten auf das notwendige Equipment zugreifen, das sich in einem Gerätewagen und im Mannschaftstransportwagen immer einsatzbereit befindet (z.B. Spineboard und ein Rescue sled).
Hier ein kurzer Überblick über die 40-minütige Rettungsaktion, die mit der Übergabe an den Rettungsdienst endete:
19.20: Eintreffen im Waldschwimmbad, 19.24: Strömungsretter im Wasser, parallel dazu Bereitstellung der Rettungsmittel, 19.30: Auffinden des Verunfallten, der unterkühlt ist und eine Beinfraktur und eine Kopfplatzwunde aufweist, Beginn der Erste-Hilfe-Maßnahmen, 19.38: Beginn des Transports über Land und gezwungenermaßen auch durch Wasser, 19.48: die Rettungsschwimmer übernehmen den Verunfallten und transportieren ihn in den Sanitätsraum des Bades, 19.48: der Bademeister zieht sich eine Schnittwunde zu und muss ebenfalls versorgt werden, 20.00 Uhr: Übergabe des Schwerverletzten an den Rettungsdienst.
Die Rettungsmannschaft der DLRG Bezirk Dill war mit dem Ablauf der Aktion zufrieden, denn von der Alarmierung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes arbeiteten die Rettungskräfte der DLRG schnell und effektiv zusammen. Weitere Übungen sind geplant. Dabei leistet das Waldschwimmbad gerne die notwendige Unterstützung.